RentnerJob Programm angeboten von Arbeit und Bildung e.V.
Brücken zum Arbeitsmarkt
Durch Beratung, Bildung, Schaffung von Arbeitsplätzen und Ausbildungsstellen sowie Weiterqualifizierung kann berufliche Integration gelingen und so können neue Lebensperspektiven erstmals geschaffen oder wieder eröffnet werden.
Dies ist das wichtigste Ziel von Arbeit und Bildung e.V. als gemeinnützigem Verein der privaten Wohlfahrtspflege. Als Mehrheitsgesellschafter verschiedener Beschäftigungsfirmen und als Träger eigener Beschäftigungsprojekte erledigen wir Arbeiten und Dienstleistungen, die der Gemeinschaft dienen, die aber z. Zt. niemand erledigt oder nicht so langjährig erfahren ist.
Vor allem benachteiligten Menschen bieten wir Arbeit und Bildung an. In diesem Prozess werden ihnen gesellschaftlich sinnvolle Aufgaben angeboten und Zukunftschancen eröffnet, wieder am allgemeinen Wertschöpfungsprozess beteiligt zu werden.
So können jahrelange Ausgrenzung und Demütigung überwunden werden.Mehr als die Hälfte unserer Klientinnen und Klienten findet im Anschluss durch unsere Hilfe Arbeit oder Ausbildung im allgemeinen Arbeitsmarkt.
Geschichte
Aus der Entwicklungsgeschichte heraus und durch die Nähe zum öffentlichen Schulwesen und den Gewerkschaften, deren einzelne Repräsentanten Mitglieder des Vereines sind, versteht sich Arbeit und Bildung e.V. als eine Institution, die ihre verschiedenen Wohlfahrtsaufgaben an gewerkschaftlichen Zielvorstellungen und den Leitlinien des öffentlichen Bildungswesens orientiert.
Der Verein wurde 1986 gegründet. Er entwickelte sich ab 1982 aus der Zusammenarbeit der beiden Volkshochschulen von Stadt und Kreis sowie der Arbeitsgemeinschaft „Arbeit und Leben“ zwischen DGB und Volkshochschule Marburg. Vereinsmitglieder sind derzeit: Joachim Haucke (ver.di Gießen), Dr. Ulf Immelt (DGB), Holger Leinweber (Adolf-Reichwein-Schule Marburg), Marlies Polkowski (JobCenter Wetzlar), Hilde Rektorschek (Kulturloge Marburg e.V.), Renate Schädler (Jugendwohnheim Friedrich-Naumann-Haus Gießen e.V.), Kirsten Fritz-Schäfer (VHS Stadt Marburg), Jochen Schneider (Berufliche Schulen Biedenkopf).
Auftraggeber
Arbeit und Bildung e.V. wird finanziell gefördert durch den Europäischen Sozialfonds, verschiedene europäische Strukturprogramme, die Bundesagentur für Arbeit über einzelne hessische Agenturen, mittelhessische JobCenter, den Landeswohlfahrtsverband Hessen, die Hauptfürsorgestelle Hessen, das Hessische Sozial-, Justiz-, Wirtschafts- und Umweltministerium, die örtlichen Fachdienste für Soziales sowie Jugendhilfe, die Stadt Marburg sowie die Kreise Marburg-Biedenkopf, Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder und einzelne Gemeinden dieser Region.
Daneben finanzieren wir uns durch die Erlöse aus unseren Gebrauchtwarenkaufhäusern, unseren Integrationsfirmen und unseren gemeinnützigen Arbeiten.
Zielgruppen unserer Arbeit
Das Hauptaugenmerk unserer Arbeit gilt vor allem den Benachteiligten, die mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit, vorübergehendem Handicap oder mangels Bildung Schwierigkeiten haben, Arbeit zu finden oder zu behalten. Daneben sind wir auch ein Fachfortbildungs-Institut für unterschiedliche Berufsgruppen.
Bildung
Ausbildung - Fortbildung - Umschulung - Berufsbegleitende Qualifizierung - Berufsvorbereitung
- Marburger Produktionsschule
- Marburger Bootswerft
- Europe 4 U - Integration durch Austausch
- IQ-Netzwerk - Anerkennungsberatung für Migranten/Migrantinnen
- BaE Koop - Ausbildungsprojekte mit Kooperationsbetrieben
- BPW - berufspraktische Weiterbildung in Betrieben
- Erzieher/-innen Umschulung
- SOFORT Angebot für Jugendliche
- BvB - Berufsorientierung
- BLEIB in der Schwalm - berufliche und soziale Integration von Flüchtlingen
- Service Center Migration Margburg - Förderung von Migranten/Migrantinnen
- Eignungsfeststellung für Flüchtlinge
- Unterstützung ehrenamtliche Flüchtlingshilfe
- Sprachförderung - Sprache als Baustein der Integration
- Mobilitätszentralen für Jugendliche in Marburg und Fulda
- QuABB - Qualifizierte Ausbildungsbegleitung in Bertrieb und Berufsschule
Fachdienste
- IFD-B - Integrationsfachdienst für Menschen mit Behinderungen
- IFD-H - Fachdienst für hörbehinderte und gehörlose Menschen
- IFD-V - Arbeitsvermittlung für behinderte Menschen
- Beratungsstelle für Berufsrückkehrerinnen
- BLEIB in Hessen - Flüchtlingsberatung
- Buchrecycling
Beschäftigung
- Landschaftspflege und Tourismus im Waldeck-Frankenberg
- Mobil - Umweltschutz und Landschaftsbau in Biedenkopf
- Neue Arbeit Schwalm - Naturschutz und Möbelrecycling
- SOFORT-Angebote für Jugendliche in unseren Betrieben
Beschäftigungsbetriebe
Praxis GmbH mit
- relectro - Electro-Second-Hand
- Gebrauchtwarenkaufhaus Marburg
- Bürgerservice - kommunaler Denkmalschutz und gemeinnützige Renovierung
- MAUS - Marburger Abfallberatung und Umweltservice
- Ausbildung in Partnerschaft
- IdA - Europ 4 U
- Bistro Blau-Weiß
- BLEIB in Hessen - Flüchtlingsberatung
- KREATIVA - Designmöbelwerkstatt für Frauen
- JOB Direkt - gemeinnützige Vermittlungsagentur
- Jobakademie für Alleinerziehende
- KuK Center - Kinderbetreuung für Klienten/Klientinnen
Neue Arbeit Marburg GmbH mit
- Kiosk am Oberstadtaufzug
- Copyprint Marburg
- Copyprint 2 - Mensa Lahnberge Marburg
Mitgliedschaften
- Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband
- Paritätisches Bildungswerk Hessen
- Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge
- Landesarbeitsgemeinschaft "Arbeit in Hessen"
- Landesarbeitsgemeinschaft „Hilfe für Behinderte“ in Hessen
- Vorstandsmitglied ARFIE Europa
- Vorstandsmitglied REIN Network
- BAG-UB: Bundesarbeitsgemeinschaft unterstütze Beschäftigung
- LAG-IF: Landesarbeitsgemeinschaft Integrationsfirmen Hessen
- LAG-IFD: Landesarbeitsgemeinschaft Integrationsfachdienste
- Mittelhessischer Bildungsverband e.V.
- Handwerkskammer Kassel
- Handelsverband Deutschland - HDE e.V.
- Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.
Mittelhessischer Bildungsverband e.V.
Im Mittelhessischen Bildungsverband e.V. (MBV) haben sich im Jahr 2000 auf Initiative von Arbeit und Bildung e.V. die Beschäftigungsträger ZAUG Gießen, GWAB Wetzlar, GAB Limburg und Arbeit und Bildung e.V. Marburg mit ihren jeweiligen Kreisen und Städten zusammengeschlossen. Hintergrund ist die zunehmende Verplanung sozialpolitischer Programme in großen Regionen im Zuge der Budgetverteilung der Europäischen Union, insbesondere des Europäischen Sozialfonds.
Durch den Zusammenschluss mit den anderen kollegialen Betrieben in Hessen wurde es möglich, in größeren Räumen zu denken und so für die Bevölkerung in Mittelhessen die Orientierung an dieser Großregion zu erreichen.
Erfolg: 75 Angebote - 2.300 Klienten/Klientinnen - Note 'gut'
Jährlich erreichen wir mit etwa 70 Bildungsangeboten, Beschäftigungsfirmen und Diensten ca. 2.900 arbeitslose Menschen bzw. Ratsuchende in Mittelhessen. 50% unserer Fortbildungsteilnehmer/-innen haben unmittelbar danach einen Arbeitsplatz oder eine Ausbildung. Die jährliche anonyme Befragung unserer Beschäftigten, Klienten, Azubis und Fortbildungsteilnehmer/-innen ergibt seit Jahren die Note „gut“ (2,0) für unsere Arbeit.
Fachkompetenz
Neben dem erworbenen Know-how im Bereich der Benachteiligten-Förderung verfügen wir über Fachkompetenzen, moderne pädagogische Methoden, geschultes Fachpersonal, qualifizierte Dozentinnen und Dozenten sowie eine räumliche und technische Ausstattung, die uns befähigt, Fortbildungen sowohl für schwierige als auch für hochqualifizierte Arbeitnehmer/innen anzubieten. Billig-Lösungen in Bildung, Beratung und Beschäftigung lehnen wir ab.
Gender Mainstream / Diversity Management / Familienfreundlicher Betrieb
Wir fühlen uns der Doppelstrategie des Gendermainstreaming verpfllichtet, die gezielte Förderung von Frauen und gezielte Chancengleichheit von Frauen und Männern beinhaltet. Unter unseren Angeboten finden sich reine Frauen-Projekte, die dazu angelegt sind, das Qualifikationsniveau und die Beschäftigungsquote von Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen.
Alle unsere Angebote sind von der Konzepterstellung bis zum Abschlussbericht darauf abgestimmt, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu berücksichtigen, die Chancengleichheit zwischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu gewährleisten und die Aussichten auf eine berufliche Integration unter Berücksichtung geschlechtsspezifischer Ausgangsbedingungen zu fördern.
Wir achten auf Gender-Sensibilität in beruflicher Orientierung, bei der Verbesserung sozialer Kompetenzen, in der Förderung, Beratung und passgenauen Vermittlung unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch Teilzeitarbeit, home-office, Sabbatjahr, Hilfe bei der Kinderbetreuung und Altenpflege, hauseigene Handwerkerdienstleistungen und Info-Bösen an.
30 Ausbildungsplätze - 140 Mitarbeiter/innen - 130 Gemeinnützige Beschäftigungen - 40 geförderte Arbeitsplätze - 20 BuFDi-Stellen
In unseren Beschäftigungsbetrieben bieten wir jährlich 20 Arbeitsplätze und 136 gemeinnützige Arbeitsgelegenheiten an. Als Stammbelegschaft gelten 160 Mitarbeiter/-innen und etwa 100 frei- oder nebenberufliche Dozentinnen und Dozenten. Wir bilden 80 Jugendliche in über 40 Berufen aus.
Zusammenarbeit mit der Wirtschaft
Fast alle Bildungsangebote beinhalten umfangreiche betriebliche Praktika, Zeitarbeitspläze, geförderte Arbeitsplätze oder gemeinnützige Beschäftigungen, da der Bezug zur Praxis wesentlich die Arbeitsaufnahme oder Ausbildung erleichtert und die berufliche Bildung effizienter wird in der Zusammenarbeit mit der heimischen Wirtschaft und Stellen des öffentlichen Dienstes.
Hier besteht eine erfreulich hohe Bereitschaft, so dass Arbeit und Bildung e.V. ständig mit etwa 800 Institutionen und Betrieben verantwortungsbewusst zusammen arbeitet. Für einige Ausbildungsbetriebe kooperieren wir als Träger ausbildungsbegleitender Hilfen.
Qualitätsmanagement
Um die Qualität unserer Arbeit sicher zu stellen, überprüfen wir ständig unsere Bildungsangebote und unsere Tätigkeitsfelder, stellen uns der Beurteilung unserer Auftraggeber/-innen, unserer Klienten/Klientinnen und Fortbildungsteilnehmer/-innen sowie externer Prüfungsinstanzen (TÜV Hessen, DIN EN ISO 9001:2008).
Wachstumsorientierter Betriebsausbau / Neue Arbeitsfelder
Hier wird die Breite und Dynamik unserer beruflichen Bildungsangebote, unserer Beratungsstellen und Fachdienste und unserer Beschäftigungsangebote deutlich: Ständig rücken neue Aufgabenfelder in das gesellschaftliche Bewusstsein und verändern die beruflichen Anforderungen. Bei steigendem Wachstum unserer Betriebe und Dienste wird ca. 1/3 aller Angebote jährlich durch neue, zeitgemäße Bildung und Beschäftigung ersetzt. Nachdem sich dieser Vermittlungsbereich von Bildung und Arbeitsbeschaffung für Arbeitslose aber finanziell immer schlechter entwickelt, suchen wir gemeinsam nach neuen gemeinnützigen Arbeitsfeldern für unsere Beschäftigten. Hier haben wir im Auge: Kunst, Kultur, Pflege, frühkindliche Erziehung, Datenschutz, ländliche Regionalentwicklung u.a.m.
Projektentwicklung: Bottom up
Neue Ideen, Projekte, Bildungsangebote und Beschäftigungsinitiative entwickeln sich aus der alltäglichen Arbeit heraus von unten nach oben. Unternehmensziele und Vorhaben werden nicht von oben nach unten hinabgereicht mit autoritärem Erfüllungsanspruch. Im Dialog und in der Kontroverse entstehen aus dem Fundus der Probleme an der Basis die neuen Arbeitsfelder. Nicht Top-Down sondern Bottom-Up.
Innovation durch Motivation
Ein Sozialbetrieb mit professionellem Dienstleistungsanspruch bedarf einer produktiven, auf Dauer angelegten betrieblichen Arbeitsorganisation. Das größte Kapital hierbei sind die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen selbst, deren Lernbereitschaft und Lernfähigkeit, deren Identifikation mit dem Bildungs- oder Sozialprojekt.
Teamarbeit
Auf allen Ebenen der Entscheidungsprozesse und Tätigkeitsgebiete werden Teams gebildet und diesen auch Kompetenzen für Entscheidungen zugemessen, die vom Team verantwortet werden.
Freie Budgetverantwortung
Die Projektleiter/innen, pädagogischen Lehrkräfte und anderen Verantwortlichen erhalten für die Dauer ihres Auftrages einen bestimmten finanziellen Betrag zugewiesen, über den sie dann im Rahmen der Vorgaben unserer Auftraggeber frei entscheiden können im Hinblick auf Sachausgaben, Beauftragung weiterer Dozenten und konzeptionelle Flexibilität.
Output-orientierte Steuerung
Neben der üblichen bürokratischen Bewältigung der Arbeitsanforderungen nach Zielvorgabe liegt das Hauptaugenmerk auf der Orientierung am Ergebnis. Nach einer gemeinsamen Vereinbarung über die zu erreichenden Ziele unserer Bildung und Beratung wird das Ergebnis mittels möglichst exakter Indikatoren (Arbeitsaufnahme, persönliche Stabilisierung, Lernfortschritt) geprüft und bewertet, auch wenn dies gerade in der bildenden und sozialen Arbeit besonders schwierig ist.
Mitbestimmung
Selbstverständlich werden die gesetzlich vorgeschriebenen Mitbestimmungsrechte von Funktionsträgern gewahrt und gefördert: Betriebsratstätigkeit, Datenschutz, Sicherheitsfachkraft, Arbeitsschutz, Diversity, Gesundheitsvorsorge. Es werden keine betrieblichen Kernentscheidungen ohne die Mitwirkung der gewählten Belegschaftsvertretung getroffen.
Personalmanagement
Die Personalführung ist leistungsorientiert. Gegenüber einer rein öffentlich-rechtlich tariflichen Orientierung ohne Leistungsaspekte zieht die Leistung des einzelnen Mitarbeiters bzw. der Mitarbeiterin positive Effekte nach sich.
Corporate Identity
Neben einer strukturellen Orientierung aus der Geschichte des Vereines als arbeitnehmerorientiert sowie nahe am öffentlichen Schulsystem ist vor allem unser Ziel die praktische Handlungsfähigkeit unserer Klienten im beruflichen und privaten Alltag, weniger die Vermittlung theoretischer Kenntnisse. In unserem ganzheitlichen pädagogischen Ansatz herrscht vor allem eine personenzentrierte und gruppendynamische Sichtweise von Bildungs- und Sozialarbeit, unter Einbeziehung von psychologischen, sozialen und auch politischen Aspekten.
Ökologie
Die Schonung natürlicher Ressourcen ist ein wichtiger Aspekt unseres Planens und Handelns. Seit mehreren Jahren unterstützen wir alle Mitarbeiter/innen bei der Wahl öffentlicher Verkehrsmittel, um einen Beitrag zur Reduzierung des Individualverkehrs zu leisten. Unsere Räume, Beschäftigungskonzepte selbst und auch Unterrichtsinhalte orientieren sich an ökologischen Vorstellungen.